„Das Schlimmste ist, wenn du was im Auto vergessen hast.“ Verwesungsgeruch, wie riecht der? Manche beschreiben ihn als leicht süß-säuerlich, Valentin Schmersal teilt diese Empfindung nicht. Zersetztes Fleisch, verflüssigtes Menschenfett, Fäulnis – der Geruch ist unbeschreibbar und vor allem schwer zu überdecken. Auch nicht mit Tigerbalm, damit versucht es Valentin und sein Team ab und zu, wenn sie sich an Tatorte begeben. Ältere Damen und Herren, die in ihren Wohnungen friedlich entschlafen sind ebenso sein Job wie der zweigeteilte Firmenunfall in einem Metallverarbeitungsunternehmen.
Suizide, Bahnunfälle und tragische Todesfälle bei Kindern gehören genauso zu seinem Job als Tatortreiniger. Valentin arbeitet seit 6 Jahren in diesem Beruf. Er ist stastlich geprüfter Desinfektor, seit 13 Jahren ist er gelernter Bestatter. Für die vierte Folge von „Bestatten, Hauda“ besuche ich ihn in Schwelm. Dort sitzen wir neben der Kühlkammer, gegenüber seines eigene Sarges, eben mitten im Ableben und sprechen darüber, was ihn an seinem Job ob so fasziniert, darüber was ein Skinslip ist, ob beim Tatortreiniger im Fernsehen gut recherchiert wurde, darüber inwiefern es einen Unterschied macht, ob man sich vor oder gegen einen Zug wirft, wie man jemanden anpackt, der drei Wochen Tod in der Badewanne liegt und wir gucken uns gemeinsam Vorher/Nachher Fotos von Tatorten an. Echte Vorher/Nachher Fotos. Das war auch für mich neu.